Das kleine Fleckchen Orth auf Fehmarn war schon immer eine Reise wert, sei es, um sich vor malerischer Kulisse sein Stückchen Kuchen in der Sonne einzuverleiben, sein Bötchen im beschaulichen Sportboothafen zu Wasser zu lassen, oder um sich bei den Windgeistern das Kitesurfen beibringen zu lassen. Mit seinem alten Speichergebäude erinnert es immer noch auf angenehm nostalgische Art an die Zeiten um 1905, als die Inselbahn bis nach Orth gebaut wurde, und man jährlich einen Getreideumschlag von  immerhin 10.000 Tonnen registrierte. Getreide wird dort schon lange nicht mehr gelagert, dafür gibt es seit Anfang 2016 nun eine kleine Kafferösterei, die mit viel Liebe und Perfektionismus von Jana und Jan betrieben wird.

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Stilecht im roten Backsteinbau direkt am Wasser gelegen, fühlt man sich etwas an Hamburg im Miniaturwunderland erinnert. Das Innere des kleinen Geschäfts erfreut einen schon beim Eintreten mit dem spassigen Nebeneinander von Kaffeewelt und einer kleinen Auswahl an hochwertigen und hübschen Wellenreitartikeln, wie Surfbretter der schwedischen Marke Kotten oder SUP´s von Nahskwell neben Wetsuits von Patagonia.

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Das Kerngeschäft der beiden ist allerdings das Kaffeerösten und der Vertrieb an Gastronomie und Endverbraucher. Mit Ihrer Philosophie, nur die absolut hochwertigsten Rohprodukte von kleinen, nachhaltig wirtschaftenden Farmern einzukaufen, und diese Bohnen mit Ihrer eigenen Maschine so schonend wie möglich zu rösten, schaffen Sie ein aussergewöhnliches Produkt. Grundprinzip dabei ist, die Bohnen nicht zu dunkel zu rösten, also nicht „totzurösten“, wie Jan immer wieder betont. Das Resultat ist ein geschmacklich sehr komplexer, vielschichtiger Kaffee mit einer höheren Grundsäure.

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Besuchen kann man die beiden immer an den Wochenenden (unter der Woche wird die Röstmaschine angeschmissen und auf dem „Festland ordentlich Bohne an den Mann gebracht), wo man sich durch die verschiedenen Böhnchen hindurchdegustieren und umfassend informieren kann. Dabei geht´s fast zu wie bei der Weinprobe, und hat man am Ende zu tief in die Espressotasse geschaut, geht´s auch schon mal mit 180 Puls nach Hause. Spannend ist auch, dass die beiden ihre Rösterei und das wochenendliche Verkosten wirklich auch als „Lab“ verstehen, also immer offen für Kritik, Anregungen und Veränderungen sind.

http://www.surfshoproastery.de/

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